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50 Jahre Gymnasium in der Taus – Ein Blick zurück und nach vorn
2024 blickte das Gymnasium in der Taus in Backnang auf ein halbes Jahrhundert Geschichte zurück. Bereits 1970 war das „Progymnasium Backnang“ gegründet worden – in einer Zeit gesellschaftlicher Aufbrüche und bildungspolitischer Reformen. Die Generation der „Babyboomer“ ließ die Schülerzahlen rasant steigen, sodass neben dem Gymnasium auf der Maubacher Höhe bald ein zweites Haus gebraucht wurde.
Am 18. Dezember 1969 beschloss der Gemeinderat einstimmig den Bau eines weiteren Gymnasiums. Bereits im Schuljahr 1970/71 startete das „Progymnasium Backnang“ mit Schulleiter Dr. Strasser und acht Klassen. Nach nur eineinhalb Jahren Bauzeit konnte im Februar 1974 das neue Gebäude am Häfnersweg bezogen werden. Wenige Wochen später, am 8. März, folgte die feierliche Einweihung. 1976 legte hier der erste Jahrgang sein Abitur ab.
Ursprünglich als mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium gegründet, entwickelte die Schule rasch ein vielfältiges Profil: 1978/79 wurde Französisch als erste Fremdsprache angeboten, 1986/87 kam der Musikzug hinzu, später Spanisch sowie naturwissenschaftlich-technische Profile wie NwT und IMP. Seit 2013/14 war das Gymnasium Modellschule für G9, bevor nun die landesweite Rückkehr zu G9 seit dem Schuljahr 2025/26 erfolgte. Heute lernen rund 750 Schülerinnen und Schüler am GidT, begleitet von 65 Lehrkräften.
Von Anfang an setzte die Schule auf internationale Partnerschaften. Austauschprogramme führten Schülerinnen und Schüler nach Finnland, Frankreich, Italien, Spanien, Ungarn und England – mit Chelmsford bestand seit 1989 eine lebendige Partnerschaft. Auch im Wettbewerb und in der Kultur setzte die Schule Akzente: von mitreißenden Konzerten über Rock- und Pop-Ensembles bis hin zu naturwissenschaftlichen Erfolgen wie den Bundessiegen und der Qualifizierung der „Blue Wolves“ für die Weltmeisterschaft beim Wettbewerb STEM-Racing.
Ein besonderes Kennzeichen ist die starke Schulgemeinschaft. Elternbeirat, Förderverein, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler gestalten das Schulleben gemeinsam – sei es durch Unterstützung bei Anschaffungen, durch Engagement bei Projekten oder schlicht durch ein gutes Miteinander.
Wie tragfähig diese Gemeinschaft ist, zeigte sich auch bei den Jubiläumsfeiern 2024. Schon das gesamte Schuljahr stand im Zeichen des Jubiläums: Die Backnanger Kreiszeitung berichtete regelmäßig und bei Begegnungen mit Ehemaligen wurden Erinnerungen an die Anfangszeit der „jungen Wilden“ wach.
Den Höhepunkt bildete das große Schulfest am 19. Juli 2024: Nach dem musikalischen Auftakt durch den Unterstufenchor erinnerte Schulleiter Udo Weisshaar in seiner Ansprache daran, dass das eigentliche Jubiläum 2020 pandemiebedingt ausgefallen war. Oberbürgermeister Maximilian Friedrich würdigte die Geschichte der Schule und wünschte den Anwesenden „ein donnerndes Fest“ – ein Wunsch, der in Erfüllung ging.
Das Schulhaus verwandelte sich in eine bunte Erlebniswelt: ein Café im Stil der 80er-Jahre, Modenschauen, Batikwerkstätten, Karaoke, ein Casino oder auch sportliche Wettbewerbe wie das Elfmeterduell „Lehrer gegen Schüler“. Über 50 Eltern beteiligten sich an der „Reise durch die Jahrzehnte“ und machten das Jubiläum zu einem unvergesslichen Gemeinschaftserlebnis.
Nach 50 Jahren richtet die Schule den Blick nach vorn:
Mit der der landesweiten Rückkehr zu G9 wird das Gymnasium in der Taus die individuelle Förderung und die Stärkung der Persönlichkeit noch stärker in den Mittelpunkt rücken – mit Coaching-Angeboten, Resilienz-Seminaren und neuen pädagogischen Konzepten. So möchte das Gymnasium in der Taus auch in Zukunft ein verlässlicher Begleiter auf dem Bildungsweg sein – ganz im Sinne der altgriechischen Bedeutung des Wortes „Pädagoge“: „ein Kind führen“.