A Gerat Exchange – Ein großartiger Austausch

A Great Exchange – Ein großartiger Austausch

Vom Eintauchen in neue Kulturen

Der iri­sche Dich­ter Wil­liam But­ler Yeats (1865–1939) sag­te ein­mal: “The­re are no stran­gers here; only fri­ends you haven’t yet met.“ (frei über­setzt: Es gibt kei­ne Frem­den hier; nur Freun­de, die du noch nicht getrof­fen hast.) Es ist ein Zitat, das den Schü­ler­aus­tausch zwi­schen der Chelms­ford Coun­ty High School (CCHS) und dem Gym­na­si­um in der Taus wohl am bes­ten beschreibt. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der bei­den Schu­len – wobei die CCHS eine rei­ne Mäd­chen­schu­le ist – tra­fen sich zum ers­ten Mal im Novem­ber letz­ten Jah­res, als wir die Ehre hat­ten, die Stadt Chelms­ford zu besu­chen. Vom 23.06.2023 bis zum 30.06.2023 kamen die eng­li­schen Schü­le­rin­nen nach Back­nang und erkun­de­ten die Umgebung.

Die auf­re­gen­de Ankunft der Schü­le­rin­nen der CCHS fand am Frei­tag­abend statt. Nach­dem  die Schü­le­rin­nen sich ein­ge­fun­den hat­ten stand am Wochen­en­de zunächst das Stra­ßen­fest auf dem Plan vie­ler Schü­ler und Schü­le­rin­nen. Das back­n­an­ger Stra­ßen­fest war die­ses Jahr nicht nur für die Schü­ler und Schü­le­rin­nen des Gym­na­si­ums in der Taus ein unver­gess­li­ches Erleb­nis, son­dern bot auch den Schü­le­rin­nen der CCHS eine fabel­haf­te Quel­le an Spaß. Die Stadt von die­sem voll­kom­men ande­ren Blick­win­kel zu betrach­ten über­stieg alle Erwar­tun­gen und sorg­te für einen phä­no­me­na­len ers­ten Ein­druck. Wäh­rend die Aus­tausch­schü­le­rin­nen am Mon­tag an einer Stadt­füh­rung durch Back­nang teil­nah­men und auf die­sem Weg direkt ihre ein­wö­chi­ge Hei­mat­stadt ken­nen­lern­ten, bot sich ihnen neben der Alt­stadt mit ihren tra­di­tio­nel­len Fach­werk­häu­sern eine spek­ta­ku­lä­re Sicht vom Turm der Stifts­kir­che auf die Stadt. Auch die geschicht­lich inter­es­sier­ten Besu­che­rin­nen pro­fi­tier­ten von der Füh­rung, wel­che vie­le Fak­ten zur Ent­ste­hung der Stadt und ihrer Ent­wick­lung über die Jahr­hun­der­te hin­weg bereit­hielt. Am Diens­tag besuch­ten die Aus­tausch­schü­le­rin­nen das Lud­wigs­bur­ger Schloss, ein Aus­flug, der auch so man­che deut­schen Schü­le­rin­nen und Schü­ler nei­disch gemacht haben dürf­te. Mit einer Füh­rung durchs Schloss sahen sie prunk­vol­le Säle sowie Ein­rich­tungs­stü­cke und erfuh­ren viel zu den Ursprün­gen des lan­ge als einer der am präch­tigs­ten gel­ten­den Höfe Euro­pas. Am Mitt­woch kamen auch die deut­schen Schü­le­rin­nen und Schü­ler in den Genuss, mit den Eng­län­de­rin­nen die Uni­ver­si­täts­stadt Hei­del­berg unsi­cher zu machen. Bei einer Stadt­füh­rung erzähl­te man uns von der Geschich­te der Uni­ver­si­tät, ihren Eigen- und Beson­der­hei­ten sowie von wich­ti­gen Per­so­nen, die aus die­ser Stadt kom­men oder in ihr stu­dier­ten. Nach­mit­tags beweg­ten sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in klei­ne­ren Grup­pen durch die Gemein­de und erkun­de­ten ihre alten Stra­ßen, Geschäf­te und die Burg. Der Vor­mit­tag des Don­ners­tags dürf­te für vie­le Aus­tausch­schü­le­rin­nen der Höhe­punkt die­ses Aus­tauschs gewe­sen sein: Der Besuch in der Scho­ko­la­den­fa­brik von Rit­ter Sport. Nicht nur konn­ten sie hier die wohl­schme­cken­de Süßig­keit naschen, son­dern auch ihre eige­nen Meis­ter­wer­ke kre­ieren, die häu­fig deut­lich bes­ser gewe­sen sein mögen als das Ori­gi­nal von Rit­ter Sport selbst. Im Anschluss besuch­ten die Aus­tausch­schü­le­rin­nen den Stutt­gar­ter Fern­seh­turm. Wie könn­te man die­sen kul­tu­rel­len Aus­tausch bes­ser been­den, als mit gutem Essen, eng­li­scher sowie deut­scher Musik und vor allem neu dazu­ge­won­ne­nen Freun­den? Den letz­ten Abend ver­brach­ten wir alle in der Schu­le, wo wir Spie­le spiel­ten und den Aus­tausch in guter Gesell­schaft aus­klin­gen lie­ßen. Mit viel Gesang, Tanz und Lachen ver­bach­ten wir den Abend in Har­mo­nie und Freu­de, jedoch wis­send, dass dies unser letz­ter gemein­sa­mer Abend war.  Der Abschied war wohl der schwers­te Teil des Aus­tauschs, doch mitt­ler­wei­le hat­ten sich so gute Freund­schaf­ten gebil­det, dass das Ende die­ser schu­li­schen Akti­on gewiss nicht das Ende unse­res Kon­takts sein wird.

Der Arti­kel begann mit dem Zitat von Wil­liam But­ler Yeats. Jenes beschreibt den Aus­tausch so gut, weil wir mit dem Über­que­ren von Gren­zen, dem Wil­len zur Offen­heit und der Freu­de am Ent­de­cken neu­er Kul­tu­ren ganz gewiss nicht nur unse­ren Nach­barn als Freund bezeich­nen, son­dern auch jene Per­so­nen, mit denen wir ohne den Mut, Neu­es zu erkun­den, nie Kon­takt gehabt hät­ten. Was für ein Ver­lust es doch gewe­sen wäre, die­sen Mut nicht aufzubringen!

An die­ser Stel­le bedan­ken wir uns vom Gym­na­si­um in der Taus bei der CCHS für die­sen gran­dio­sen Aus­tausch, der ohne Ihre Bereit­schaft nie mög­lich gewe­sen wäre. Auch bei den Lehr­kräf­ten unse­rer Schu­le bedan­ken wir Schü­le­rin­nen und Schü­ler uns, die eben­falls viel Zeit in die Orga­ni­sa­ti­on der Ver­an­stal­tung inves­tiert haben. Ohne ihr Ver­trau­en und ihr Enga­ge­ment wäre die­ser Aus­tausch kei­nes­falls mög­lich gewe­sen. Um Sie zu beru­hi­gen: It was worth it.

Bericht: Felix Rosen­feldt, 17.07.2023