G9 am Tausgymnasium

Was bedeutet G9 am Taus und welche Vorteile bietet es für Ihr Kind?

  • Es wer­den die­sel­ben Inhal­te auf dem­sel­ben Niveau unter­rich­tet wie in G8, aller­dings mit mehr Zeit für Übung und Ver­tie­fung sowie einer ent­zerr­ten Stun­den­ta­fel mit weni­ger Mittagsschule.
  • Die Kurs­stu­fe (also die letz­ten bei­den Jah­re vor dem Abitur) und das Abitur sind in G8 und G9 iden­tisch
  • Unse­re Schü­ler haben vor dem Ein­tritt in die Kurs­stu­fe jedoch ein Jahr zusätz­lich Zeit (9 Jah­re statt 8 Jahre). 
  • Sie sind somit beim Ein­tritt in die Kurs­stu­fe (die bei uns in der zwölf­ten Klas­se beginnt) ein Jahr älter und damit rei­fer als ihre Kol­le­gen aus den G8-Gymnasien. 

Unsere wichtigsten Gründe für das G9-Gymnasium

  • Fremdsprachen

    Die zwei­ten Fremd­spra­chen begin­nen am Taus wie in G8 in der 6. Klas­se. Die ers­te und zwei­te Fremd­spra­che wer­den damit (eben­so wie Deutsch und Mathe­ma­tik) effek­tiv ein ent­schei­den­des Jahr län­ger unter­rich­tet als bei G8. 

  • Mittagschule

    Durch die Stre­ckung des Stoffs haben die Schü­ler eine nied­ri­ge­re Wochen­stun­den­zahl und damit deut­lich weni­ger Mit­tag­schu­le. Dies gilt vor allem für die Mit­tel­stu­fe, also die Jah­re, in denen die Schü­ler durch neue Fächer, schwie­ri­ge­re The­men und die per­sön­li­che Ent­wick­lung am häu­figs­ten mit schu­li­schen Pro­ble­men zu kämp­fen haben (vgl. die tabel­la­ri­sche Über­sicht über die Wochen­stun­den unten).

  • Außerschulische Aktivitäten

    Gera­de dadurch haben die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auch wie­der mehr Zeit für wich­ti­ge pri­va­te Tätig­kei­ten zur Ver­fü­gung wie Sport, Musik oder sozia­les Enga­ge­ment (sie­he Ver­gleich der Stun­den­ta­feln unten). Für vie­le Arbeit­ge­ber spie­len gera­de sol­che „soft skills“ min­des­tens eine eben­so wich­ti­ge Rol­le wie das Alter oder die Abschlussnote.

  • Zusätzliche 11. Klasse

    Die zusätz­li­che 11. Klas­se berei­tet die Schü­ler ver­stärkt auf die Anfor­de­run­gen der Ober­stu­fe vor, wäh­rend sie in G8 sehr schnell vom Mit­tel­stu­fen­mo­dus in den der Kurs­stu­fe wech­seln müs­sen (was sich u.a. in hohen Wie­der­ho­ler-Quo­ten der Kurs­stu­fen­schü­ler in G8 zeigt). Dabei geht es nicht nur um neue Inhal­te, son­dern auch um eine ande­re Hal­tung: In der Kurs­stu­fe ist kei­ne Zeit mehr fürs puber­tä­re Nicht-lernen-wollen.

  • Persönlichkeitsentwicklung

    Eine län­ge­re Schul­zeit bie­tet den Schü­le­rin­nen und Schü­lern mehr Raum für ihre Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung, indem sie eige­ne Nei­gun­gen und Bega­bun­gen ent­de­cken, erpro­ben und fes­ti­gen kön­nen. Auch in der Schu­le selbst kön­nen die Kin­der neben dem Regel­un­ter­richt das Schul­le­ben ver­stärkt mit­ge­stal­ten. Da unse­re Schu­le Wert auf die musisch-künst­le­ri­sche Aus­bil­dung legt (durch das Musik­pro­fil eben­so wie im Bereich Lite­ra­tur und Thea­ter) ergän­zen sich das G9-Modell und unser Schul­pro­fil an die­ser Stel­le ideal.

  • Hochschulreife

    Mit G9 wird das Abitur wie­der zu einer wirk­li­chen Hoch­schulrei­fe. Hoch­schul­leh­rer bekla­gen, dass ihren Stu­die­ren­den immer häu­fi­ger metho­di­sche und kogni­ti­ve Stu­di­en­grund­la­gen fehl­ten. Die meis­ten unse­rer Absol­ven­ten sind voll­jäh­rig und kön­nen als selbst­stän­di­ge jun­ge Erwach­se­ne an die Uni­ver­si­tät oder in das Arbeits­le­ben star­ten, ohne die Unter­schrift ihrer Eltern für die Ein­schrei­bung zu einem Stu­di­en­gang oder ihren ers­ten Miet­ver­trag zu benötigen. 

Die Stundentafeln von G8 und G9 im Vergleich

Klas­se567891011
Wochen­stun­den G8 30/32 * 33/34* 34/35* 35 3637
Wochen­stun­den G930/31 * 30/31 * 29/30* 30/31* 323232

*) Die jeweils höhe­re Stun­den­zahl gilt für den Musik­zug und kommt durch die dort vor­ge­se­he­ne zusätz­li­che Musi­zier­stun­de zustan­de. Nicht ent­hal­ten sind zusätz­li­che indi­vi­du­el­le För­der­an­ge­bo­te wie die Haus­auf­ga­ben­be­treu­ung oder der Förderunterricht.

Die Über­sicht macht deut­lich, dass die Dif­fe­renz zwi­schen G8 und G9 bis zu fünf Wochen­stun­den in der Mit­tel­stu­fe (Kl. 7–10) beträgt.

Hintergrund zu G8/G9

Von 2003 an führ­ten alle Bun­des­län­der (bis auf Rhein­land-Pfalz) das acht­jäh­ri­ge Gym­na­si­um ein.

Hin­ter­grund waren For­de­run­gen aus Poli­tik und Wirt­schaft, die jün­ge­re Absol­ven­ten wünsch­ten, weil die deut­schen Abitu­ri­en­ten im inter­na­tio­na­len Ver­gleich zu alt seien.

Dem­ge­gen­über steht aller­dings das Ergeb­nis einer Befra­gung des Dop­pel­jahr­gangs 2012: Die Abitu­ri­en­ten, die eine auf 8 Jah­re ver­kürz­te Gym­na­si­al­zeit absol­viert hat­ten, nah­men deut­lich sel­te­ner ein Stu­di­um oder eine Berufs­aus­bil­dung direkt im Anschluss an das Abitur auf als G9-Abitu­ri­en­ten (Quel­le: Deut­sches Zen­trum für Hoch­schul- und Wis­sen­schafts­for­schung DZHW).