„Nachdenken, Mitdenken, Umdenken“:
Vortrag „Frau-Mann-Divers – Sind Diskussionen um Rollenbilder noch zeitgemäß?“ von Dr. Claudia Kundigraber
Die Vortrags- und Diskussionsrunde des Erasmus Plus Projekts Nachdenken, Mitdenken und Umdenken geht in die zweite Runde. Nachdem im ersten Vortrag unsere Weltanschauung als solche betrachtet und auf Trugschlüsse geprüft worden war, wurde die Thematik nun spezifischer.
Von Geschlechterrollen und Gleichberechtigung, privat wie auch gesellschaftlich, handelte der reich besuchte Vortrag der promovierten Politologin und Lifestyle-PR-Frau Dr. Claudia Kundigraber. Der Vortrag war trotz des hohen Informationsgehalts mit amüsanten Anekdoten gespickt und bot ein breites Spektrum an Diskussionsansätzen.
Die Schockwellen der #MeToo-Kampagne reichen bis ins neue Jahr 2019 und machen die Debatte um die Rolle des Feminismus wieder aktuell. Beim Feminismus handelt es sich um eine politische Bewegung, welche die Gleichberechtigung der Geschlechter in Staat, Arbeit und Gesellschaft einfordert und damit traditionelle Rollenbilder verabschieden will.
Erst im Jahre 1990 erhielten so beispielsweise Appenzeller Frauen das Wahlrecht auf kantonaler Ebene. Dass es sich hierbei um unser hochentwickeltes Nachbarland Schweiz handelt, ist nur schwer zu glauben. Doch auch in Deutschland gibt es noch Einiges zu tun. Einer 2018 veröffentlichten Studie der Financial Times ist zu entnehmen, dass Deutschland mit einem Gender Pay Gap von ca. 22 Prozent die dritthöchste Lohnungleichheit in der EU zwischen den Geschlechtern aufweist. Und das, obwohl heute mehr Frauen erwerbstätig sind als jemals zuvor.
Daran lässt sich unschwer erkennen, dass in den Köpfen der Menschen noch keine vollständige Gleichberechtigung herrscht. „Wir können es nur gemeinsam schaffen“, so lautet Dr. Kundigrabers Appell, der sich an alle Geschlechter richtet.
Bericht: Jale Enssle, 19. Februar 2019